Warum ist die Diagnose wichtig?

Viele Menschen vermeiden die Abklärung einer Diagnose, weil sie denken, dass ihre Vergesslichkeit altersbedingt ist, oder weil sie nicht den Mut aufbringen, einen Arzt aufzusuchen. Dabei ist die richtige Diagnose sehr wichtig, denn sie gibt eine medizinische Erklärung dafür, warum Betroffene bestimmte Dinge nicht mehr leisten können, sie schafft Klarheit und kann die Lebensqualität deutlich erhöhen.
Da sich auch zahlreiche andere Erkrankungen wie eine Demenz im Frühstadium äußern können, die jedoch gut behandelbar sind, ist eine Diagnose so dringend notwendig. Zu diesen Erkrankungen zählen
z. B. Depressionen, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, Flüssigkeitsmangel und die Nebenwirkung bestimmter Medikamente.

Aber auch bei den nicht heilbaren Demenzen ist es enorm wichtig, die genaue Ursache für die Demenzsymptome zu finden, denn die Behandlung richtet sich zum einen nach der Art der Demenz und zum anderen nach dem Schweregrad. Bei einer Alzheimer-Demenz wirken andere Medikamente als bei einer Demenz, deren Ursache Durchblutungsstörungen im Gehirn sind. Genauso benötigen Menschen im frühen Stadium der Erkrankung eine andere Behandlung als im mittleren oder fortgeschrittenen Stadium.

Neben der Behandlung ist die (frühe) Diagnose aber auch die Voraussetzung dafür, dass die Betroffenen und ihre Angehörigen wichtige Entscheidungen frühzeitig treffen können, um so die Zukunft selbstbestimmt planen zu können und nicht dem Zufall oder anderen Menschen überlassen zu müssen.

Wichtige Entscheidungen, die nach der Diagnose getroffen werden müssen, sind z. B. Willenserklärungen und Vorausverfügungen zu finanziellen Angelegenheiten, zukünftige Pflege, Betreuung und Versorgung, gewünschte oder nicht gewünschte ärztliche Maßnahmen, Versicherungsschutz, Aufgabe des Autofahrens, Aufgabe des Berufs und Berentung etc..

Quelle:  www.deutsche-alzheimer.de/demenz-wissen