Beitrag zum Welt-Alzheimertag 2009

Ausstellung „Ich will Freiheit beim Malen“

Eine Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten von Eberhard Warns zeigte Leben mit Demenz e. V. anlässlich des Welt-Alzheimertags vom 6. bis 25. September in der Mindener St. Marienkirche. Warns war Pastor der Westfälischen Landeskirche, arbeitete unter anderem in Soest und Bethel und zuletzt als Leiter des Bruderhauses Nazareth. Nach mehreren Schlaganfällen und einer schweren Hirnblutung waren seine letzten Lebensjahre gezeichnet von einer fortschreitenden Demenz.

Eindrücklich schilderte Else Nathalie Warns im Rahmen der Vernissage, wie sie auf Anraten von Ärzten zunächst mit Fotos begonnen hatte, „Erinnerungsarbeit“ mit ihrem Mann zu machen. Er habe jedoch auf alte Familien- und Urlaubsfotos so gut wie gar nicht reagiert. Als sie begann, Urlaubsfotos grob zu skizzieren und ihn zu bitten, die Bilder auszumalen, habe das schon etwas mehr Interesse geweckt. „Eines Nachts wachte er dann auf und schrie laut: ‘Ich will Freiheit beim Malen!’“, erzählte sie. Tags darauf kaufte sie Pinsel, Farben sowie großformatiges Papier – und ihr Mann begann, einzutauchen in die Welt der abstrakten Malerei. Mit seinen großformatigen, expressiven Bildern (vgl. Fotos) eroberte sich Warns neue Möglichkeiten der Kommunikation.

Parallel zu der Ausstellung waren in der Sakristei der Marienkirche Arbeiten aus künstlerischen Workshops zu sehen, die Leben mit Demenz e. V. für Menschen mit Demenz im Frühstadium anbietet.

Als Ergänzung zu der Ausstellung bot Pfarrer Frieder Küppers am 13. September einen besonderen Gottesdienst „über das Vergessen und Erinnern“ an. Am Welt-Alzheimertag selbst (21. September) stand ein Vortrag von Prof. Dr. Udo Schneider zum Thema „Diagnose: Demenz“ auf dem Programm.